Gesundheit

 

Es wird davon ausgegangen, dass eine Krankheit in 90% der Fälle nur deshalb zum Ausbruch kommt, weil Haltungsbedingungen krankheitsbegünstigend oder gar auslösend wirken. Krankheitsauslösende Faktoren sind zum Beispiel Stress, schlechte Wasserwerte, Überbesatz, einseitige Ernährung, plötzliche Temperaturveränderungen und Sauerstoffmangel.

Erkennungsmerkmale für kranke Koi:

  • Die Koi schwimmen an der Wasseroberflächen bei heftigem Luftschnappen
  • Koi verlassen die Gruppe und zeigen keinen Hunger
  • Die Kiemen sind weiß, schwarz oder deformiert
  • Die Exkremente sind schleimig, blutig oder in langen Fäden
  • Die Koi scheuern sich und springen
  • Beläge auf der Haut, weiße Pünktchen und blutunterlaufene Stellen
  • Abgespreizte Kiemendeckel, zerfranste Flossen, Löcher, Geschwüre und abstehende Hautfetzen

Weißpünktchenkrankheit
Die Fische haben weiße Pünktchen auf der Haut, den Flossen und Kiemen. Infizierte Koi neigen zu scheuern und halten sich in der Nähe des Wasserzuflusses auf. Wichtig für die Behandlung ist dabei ein möglichst frühzeitiger Beginn der Therapie und das konsequente Durchhalten der Therapie, da nur die Schwärmerstadien medikamentös zu behandeln sind.

Costia, Trichodina, Chilodonella und Glockentierchen
Sind Schwächeparasiten und Einzeller, die häufig dann auftreten wenn das Wasser organisch hoch belastet ist und die Fische durch mangelhafte Lebensbedingungen geschwächt sind. Anzeichen sind ein grauer, grauweißer Schleimfilm der Körper und Flossen überzieht. Die Fische scheuern sich, zeigen schießende Schwimmbewegungen und nehmen keine Nahrung zu sich. Dies Krankheit tritt häufig im Frühjahr auf, wenn die Wassertemperaturen auf Werte zwischen 13 und 15 Grad steigen.

Saugwürmer an Haut und Kiemen sind Plagegeister, in geringen Mengen sind sie auf jedem gesunden Fisch vorhanden. Bei Kranken und unter Stress stehenden Fischen können sie sich stark vermehren. Diese Parasiten besitzen Hakenapparate, mit denen sie sich tief in der Fischhaut verankern. Die beste Vorsorge ist gute Teichhygiene, optimale Wasserverhältnisse, nicht zu dichter Besatz und eine ausreichende Quarantänehaltung, während diese Parasiten bekämpft werden.

Sekundärinfektionen
Koi, die geschwächt sind oder unter schlechten Haltungsbedingungen leben, verfügen nicht mehr über ein voll funktionstüchtiges Immunsystem. Parasiten, die in die Haut einzudringen versuchen, können nicht mehr von den Fresszellen in der Schleimhaut der Haut vernichtet werden. Die Parasiten verursachen kleine Verletzungen, so genannte Mikroläsionen, welche von Bakterien besiedelt werden. Durch diese Hautreizung scheuert sich der Fisch noch mehr und zerstört damit seine schützende Schleimhaut. Schnell bilden sich größere Infektionsherde, die auch der optimale Nährboden für Verpilzungen sind.

Pilzerkrankungen erfolgen immer sekundär. Die Sporen gedeihen überall auf dem Körper, wo sich totes oder beschädigtes Gewebe befindet. Sichtbar durch weißliche, flauschige Pilzmatten. Verpilzte Kiemen sind nicht so leicht zu erkennen. Wenn der Koi apathisch wird, aufhört zu fressen und Schwierigkeiten bei der Atmung hat, könnte dies auf Pilzbefall der Kiemen hindeuten. Die Fische zunächst in ein separates Becken geben und mit der Behandlung beginnen.

Karpfenläuse und Fischegel
Sind leicht zu erkennen, die Karpfenläuse sind linsengroße, transparente, graubraune Krebstierchen, die auf dem Fisch sitzen. Fischegel sind durch ihre wurmförmige Gestalt zu erkennen. Ganz entscheidend für den Erfolg der Behandlung ist den Teich zu entkrauten. Denn die Wasserpflanzen dienen diesen Parasiten als Ansitze, wo sie auf ihre Opfer warten. Durch das Ausdünnen des Bewuchses kann der Infektionsdruck auf die Koi gemildert werden. Ein starker Pflanzenwuchs verhindert zudem die vollständige Durchmischung des Teichwassers mit dem Medikament.

Kiemen- und Stäbchenkrebs
Stäbchenkrebse (Ankerwurm) bohren sich durch Verdauungssäfte immer tiefer in die Haut ein und ernähren sich von aufgelöstem Körpergewebe. Den befallenen Fisch fangen, den Parasit vorsichtig mit einer Pinzette entfernen. Die Wunde mit einem medizinischen Desinfektionsmittel versorgen und dann den Fisch in einem separaten Becken belassen, um eine Sekundärinfektion zu verhindern. Kiemenkrebse haken sich in den Kiemenfilamenten ein und ernähren sich von ihnen. Die Behandlung sollte in einem separaten Becken erfolgen. Den Parasit vorsichtig mit einer Pinzette entfernen und mit Insektiziden die Behandlung beginnen. Schonender sind aber Kochsalzbäder.

Wurmerkrankungen
Auch der Darm von Koi kann von Parasiten befallen werden. Fische die befallen sind, sind meist mager und kränklich. Die Behandlung mit Antiwurmmitteln durchführen.

Fischpocken/Karpfenpocken
sind weiße, rosa oder graue wachsartige Wucherungen auf den Flossen oder dem Körper. Koi infizieren sich mit dem Virus, wenn ihr Immunsystem geschwächt ist. Wahrscheinlich erfolgt die Übertragung durch bereits infizierte Fische. Die Pocken töten den Fisch nicht, sehen aber hässlich aus. Oft werden die Pocken im Frühjahr entwickelt und verschwinden dann bei ansteigender Wassertemperatur wieder.

Bauchwassersucht
Der Leib der Fische ist angeschwollen, die Augen treten hervor (Glotzauge) und die Schuppen sind gesträubt. Kann durch eine bakterielle Infektion, ernährungs- bzw. vergiftungsbedingte Schädigung der inneren Organe oder Laichverhärtung hervorgerufen werden. Wenn mehr als ein Koi diese Anzeichen zeigt, kann man von einer bakteriellen Infektion ausgehen. Diese ist ansteckend, daher alle infizierten Fische sofort isolieren. Eine Heilung ist nur im Frühstadium möglich. Beste Haltungsbedingungen ist die beste Vorsorge.

Bakterielle Infektionen
Der Ausbruch der Infektion war sehr oft auf mangelhafte Haltungsbedingungen oder Transportstress zurückzuführen. Bei den Erregern handelt es sich meist um Aeromonaden, Pseudomonaden, Cytophagaceen oder Mycobakterien. Die Symptome reichen von plötzlichem, praktisch symptomlosen Versterben über mehr oder weniger ausgedehnte Blutungen auf der Körperoberfläche bis zu Symptomen der Bauchwassersucht. Mycobakterien (Fischtuberkulose) kommen in jedem Teich vor. Ob es zum Ausbruch kommt, hängt von der Kondition der Fische und den Haltungsbedingen ab. Die Fische haben ein ausgemergeltes, hohlbäuchiges Aussehen, die Augen treten hervor, die Haut ist gerötet und am Körper entwickeln sich Geschwüre. Es gibt keine wirksame Antibiotika-Therapie gegen Mycobakterien. Aeromonas und Pseudomonas rufen Flossenfäule und Geschwüre hervor. Dieses Krankheitsbild kommt durch Stress, Verletzungen und schlechte Wasserqualität besonders bei geschwächten Fischen vor. Man spricht manchmal auch von der Lochkrankheit. Durch diese Löcher dringt zuviel Wasser in den Koi ein. Dies stört die Osmoseregulation empfindlich. Die Lochkrankheit kann auch durch Mangelernährung entstehen.

Die hier erstellte Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

ABSCHLIESSEND RATE ICH IHNEN FOLGENDES:

  • IMMER DEN FACHTIERARZT HINZUZIEHEN
  • BESTE HALTUNGSBEDINGUNGEN BEUGEN VIELEN KRANKHEITEN VOR
  • AUF KEINEN FALL BEHANDLUNGEN ANFANGEN OHNEN DIE URSACHE ZU KENNEN, SIE SCHADEN DEM FISCH MEHR ALS SIE NUTZEN.
  • WENN MÖGLICH DEN FISCH IN EINEM SEPARATEN BECKEN BEHANDELN
  • NICHT MIT ANTIBIOTIKA HERUMEXPERIMENTIEREN
  • VIELE MEDIKAMENTE SCHADEN DEN FILTERBAKTERIEN; DESHALB NACH EINER BEHANDLUNG SPARSAM FÜTTERN UND DEN FILTER MIT NEUEN BAKTERIEN IMPFEN
  • IMMER DIE WASSERWERTE IM AUGE BEHALTEN
  • BITTE KEINE PROPHYLAKTISCHEN BEHANDLUNGEN VORNEHMEN, OHNE DAS EINE KRANKHEIT VORLIEGT